Hyeonseo Lee ist Studentin an der Hankuk Universität in Seoul und a Young Leader at the Center for Strategic and International Studies. Die meiste Zeit verbringt Hyeonseo damit, über ihre Vergangenheit und das Leben in Nordkorea zu sprechen.Hyeonseo Lee schreibt Artikel für den Wall Street ...
Hyeonseo Lee ist Studentin an der Hankuk Universität in Seoul und a Young Leader at the Center for Strategic and International Studies. Die meiste Zeit verbringt Hyeonseo damit, über ihre Vergangenheit und das Leben in Nordkorea zu sprechen.
Hyeonseo Lee schreibt Artikel für den Wall Street Journal, im Blog der London School for Economics und arbeitet von Zeit zu Zeit für das Südkoreanische Ministerium. Momentan schreibt sie ein Buch über das Leben in Nordkorea und die Zukunft der beiden Länder.
Als Hyeonseo mit sieben Jahren ihre erste öffentliche Hinrichtung sah, änderte sich alles für sie. Lange Zeit dachte sie, dass Nordkorea „das beste Land der Welt“ war, über die Grenzen hinaus dachte sie damals nicht. In einem TED-Vortrag berichtet sie unter Tränen über ihre Flucht und die damalige Hungersnot.
Während der Hungersnot in Nordkorea zwischen 1993 und 1998 starben insgesamt rund drei Millionen Menschen. Noch heute sind viele der 24 Millionen Nordkoreaner unter- und mangelernährt. Hyeonseos Erinnerungen sind trotz ihres damaligen Alters klar. Vor allem an einen Brief den ihre Mutter bekam kann sie sich noch lebhaft erinnern. „Wenn ihr das lest, werden wir nicht mehr in dieser Welt existieren. Wir haben seit zwei Wochen nichts gegessen. Wir liegen auf dem Boden. Unsere Körper sind so schwach, das wir bereit sind zu sterben“ schrieb ihr die Schwester einer Kollegin.
Nach ihrer Flucht kam Hyeonseo elf Jahre lang bei entfernten Verwandten in China unter. Aus Angst vor Konsequenzen teilt die 31-Jährige nicht viele Details über ihre Flucht im Jahr 1997 mit. Ständig habe sie in der Angst, als illegale Einwanderin aufgedeckt zu werden, gelebt. Das Schlimmste wäre die Abschiebung zurück nach Nordkorea gewesen. Obwohl sie einmal von der Polizei erwischt und befragt wurde, wurde sie laufen gelassen. „Ich dachte, mein Herz explodiert“ erinnert sie sich.2008 startete Hyeonseo Lee einen Neuanfang in Südkorea. Sie berichtet von einem Kulturschock wie ihn auch viele andere Flüchtlinge empfinden. Wenn Flüchtlinge einreisen, sei der südkoreanische Geheimdienst sehr misstrauisch. „Ich hatte eine Identitätskrise“ so Lee.
Trotz aller Angst hielt Hyeonseo den Kontakt nach Nordkorea aufrecht. Als ihre Familie vom nordkoreanischen Regime verfolgt wurde, half sie ihrer Familie bei der Flucht. „Meiner Familie gelang die Flucht nach China, ich flog dorthin, schaffte es, sie zu treffen und durchs Land zu lotsen“, erzählt sie. Es gelang die Flucht nach Laos und anschließend nach Südkorea.